Die Wilbrand-Orgel

Für Matthäus "maßgeschneidert"

Die Orgel der Matthäuskirche wurde 1981 von Orgelbaumeister Heinz Wilbrand gebaut und intoniert. Seine Werkstätte liegt in Übach-Palenberg, nördlich Aachen. Die Orgel kostete damals den Gegenwert einer kleinen Eigentumswohnung, 150000 DM, und ersetzte das kleine Vorgängerinstrument von 1967 mit 6 Registern. Die erste Orgel war noch auf der Empore gestanden.
In dem Gehäuse aus Eschenholz befinden sich 16 Register mit zusammen 1016 Pfeifen, die von drei Blasebälgen über rein mechanische Schleifladen angesteuert werden. Auch die Spielmechanik ist ganz aus Holz gebaut – wie bei einem Instrument aus der Blüte des Orgelbaus.

Foto: Maximilian Kölsch

Die Orgel wird gern gespielt, auch zu Übungszwecken. Sie bringt eine erstaunliche Klangfülle und ermöglicht die Aufführung von Werken aus allen musikalischen Stilepochen.
Unsere Kantorin Mirjam Hantke-Zimnol spielte zur Einweihung der Orgel am 4. Advent 1981 Werke von Tunder, Händel, Bach und Haydn, begleitet von der Corona Palatina, dem Kammerorchester der Evangelischen Kirche der Pfalz, unter der Leitung von Landeskirchenmusikdirektor Heinz Markus Göttsche.

In Göttsches abschließenden Gutachten über die Orgel ist zu lesen:
„Das Plenum ist interessant, aber trotzdem dezent. Die Prinzipale sind milde und trotzdem ’sprechend‘. Die geschlossenen Teilwerke sind charakteristisch und unverwechselbar gegeneinander abgesetzt. (…) Auf ihrem Gebiet – sie ist ja in Disposition, Mensuration und Intonation ein kammermusikalisch orientiertes Orgelwerk – vermag sie Optimales zu leisten. (…) Die kantoralen Möglichkeiten des Zusammenwirkens von Orgel, Chor und Instrumenten sind unerschöpflich und verheißungsvoll.“

Disposition

II. Manual (Hauptwerk)
1. Rohrflöte 8′
2. Praestant 4′
3. Blockflöte 4′
4. Waldflöte 2′
5. Mixtur 1/3 4fach
6. Dulzian 16′
7. Tremulant

I. Manual (Brustweerk – schwellbar)
8. Gedeckt 8′
9. Gemshorn 4′
10. Rohrnasat 2 2/3′
11. Oktave 2′
12. Terzglockenton 1 3/5′ + 1′
13. Krummhorn 8′
14. Tremulant

Pedal
15. Subbass 16′
16. Oktavbass 8′
17. Choralflöte 4′
18. Posaune 8′

Koppeln: I – II; II – Pedal; I – Pedal

Spiel- und Registertraktur: mechanisch

2021 wurden die großen Prospektpfeifen ausgebaut und von Orgelbaumeister Johannes Zimnol in seiner Werkstatt in Kaiserslautern überholt.